Der Weltbahnhof Karl-Marx-Stadt

Auf unserem Weg nach Mittweida sind wir in Chemnitz umgestiegen. Dabei stellte sich nur die Frage, wo ich war? Es ließ sich erahnen, dass es sich um einen Bahnhof handeln soll, vielleicht hätte es auch eine ehemalige sowjetische Fliegerlagerhalle sein können. Der Bahnhof bestand aus den Gleisen 1, 2 und 13 bis 16. Die anderen Bahnsteige waren abgesperrt und waren auch unbeleuchtet. Vor der Bahnhofshalle sah es aus, als wäre gerade eine Bombe eingeschlagen. Es mag vielleicht sein, dass ich von Leipzig verwöhnt bin und Chemnitz nur die Hälfte der Einwohner hat, trotzdem war auf dem Bahnhof überhaupt nichts los. Es war ein Witz, was an Menschen dort rumirrte. Geschäfte waren auch Mangelware. Es gab einen Bäcker, eine Filliale der Sandwichkette U-Bahn und eine Filliale der „Ich liebe es“-Konkurenz. Sonst gab es da kaum weitere wirtschaftliche Einrichtungen. Als nächstes fiel auf, dass in der Bahnhofshalle trotz Dach teilweise Schnee lag, sodass man sich in Angesicht des antiken Daches Sicherheitsfragen stellen muss. Man muss dazu sagen, dass sich der Bahnhof im Umbau befindet, trotzdem sahen wir auf der Hin-und Rückfahrt insgesamt nur einen Bauarbeiter, der dort arbeitete.

der Rächer mit dem Becher

Erste Probleme mit dem Schnee

Was für eine schöner Schnee draußen und ich sitze am Geschichtsvortrag. 😥

Naja – vorhin habe ich ein interessante Beobachtung gemacht: Ein etwas größerer Transporter mit Hinterradantrieb eines Packetzustellers, welcher nach einem griechischen Gott benannt ist, hat sich bei uns vorm Haus mitten auf der Straße festgefahren. Es  war unschwer zu erkennen, dass der Fahrer keine Kerben in den Reifen geschnitzt hat und somit den Gott des Aquaplaning nicht milde gestimmt hat. Er hatte überhaupt kein Profil mehr auf den Reifen. Nun kam hinzu, dass er mittig stand und bei der engen Straße sowieso nur 2 Autos gerade so aneinander vorbeipassen. Die Straße war also dicht und es käme auch kein Auto aus der Siedlung mehr raus, all die weil  es sich hier um eine Beutelstraße handelt. Mein Vater kam mit Streusand zur Hilfe und der Transporter kam 2 Meter vorwärts, bevor sich der Transporter zur Seite bewegte. Allerdings parkte dort ein Auto. Es konnte gerade so der erste Unfall verhindert werden. Der Autobesitzer ließ sich relativ schnell auffinden und hat sein Auto ausgeparkt und der Transporter konnte weitere 3 Meter fahren, bis er im nächsten Beet vor einem Baum gerade so zum stehen kam. Nur hat man Decken aus dem Laderaum geholt und sie vor die Räder gelegt, um nun vorwärts zu kommen. Nach 2 Deckenlängen wäre fast das nächste parkende Auto in Mitleidenschaft gezogen wurden, aber auch hier parkten die Autobesitzer aus.  Bis dahin hatte man eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 m/h an den Tag gelegt. An der Stelle habe ich den Transporter nicht mehr vom Fenster aus verfolgen können, es befanden sich aber schon mindestens 10 Schaulustige auf der Straße.

Was lernen wir daraus? Man sollte halt doch abergläubisch sein und Kerben in den Reifen ritzen, um den Gott des Aquaplaning milde zu stimmen.

der Rächer mit dem Becher

Heut‘ ist ein guter Tag zum Sterben

Um JBO zu zitieren:

Heut‘ ist ein guter Tag zum Sterben,
so hat das Leben keinen Sinn,
bevor die Zähne ich mir ausbeiße,
beiß‘ ich lieber gleich ins Gras.

Was für ein bescheiden schöner Tag heute. Der Songtext trifft voll und ganz den heutigen Tag. Was heute schieflaufen konnte, lief schief. Heute war echt ein Tag, an dem es ein großer Fehler war, aufzustehen.

Im ersten Block hatten wir WOU, ich hatte Info. An sich freue ich mich immer auf diese Stunde, allerdings hat unser Lehrer meine Planung für das Info-Projekt abgelehnt – ein server-client-basiertes Skatspiel. Um aus den Anforderungen zu zitieren:

Das Thema des Projekts ist fachübergreifend zu wählen. Die Anwendung sollte in einem anderem Unterrichtsfach genutzt werden können.

Das Projekt habe ich fachgreifend gewählt, da Skat ein Denksport ist. Außerdem wird das Verb sollen verwendet. Dieses beinhaltet für mich weder den Sinn noch das die Obligatorität des Einsatzes. Nun kann ich also nur noch meinem Partner die Kündigung aussprechen.
In der nächsten Stunde hatten wir Französisch. Diese Stunde hatte wie immer einen sehr hohen pädagogischen Wert und war der einzige Zeitabschnitt, in dem heute nichts schief lief.
Im 3. Block hatten wir Chemie oder auch CHÄÄÄMIE, beide Schreibweise sind möglich. Zunächst wurde mir eine nichterbrachte Leistung unterstellt, nur weil der Lehrer unser Protokoll in die falsche Klasse mit eingeordnet hat. Dies zeigt, dass man gegen den Lehrer als Schüler wehrlos ist – der Lehrer kann vom Prinzip her alles mit Schülern machen. Dann wurde in der Stunde erneut ein Protokoll angefertigt, welches inhaltlich auch große Lücken aufwies. Mein Partner aus dem Experiment vor Weihnachten glänzte heute ebenfalls wieder mit Eifersuchtsausbrüchen, weil er meiner Intelligenz hoffnungslos unterlegen ist (dies ist allerdings nichts neues). Dazu kann ich nur meinen Lieblingskommentar ablassen: „Die kognitive Suboptimierung des kollegen Autors ist teilweise nicht zu übersehen.“
In der großen Pause dann die größte Katastrophe – ich habe gestern das Startgeld für den Kängruru-Wettbewerb bezahlt, das Bargeld zu Hause nicht wieder aufgefüllt und konnte mir deshalb heute keinen Döner mehr leisten. Deshalb musste ich die letzte Stunde auf Entzug durchhalten. In dieser besagten Stunde hatten wir Deutsch, welche mit einem guten Vortrag über den jungen Goethe eingeleitet wurde. Danach gingen wir im Stoff weiter – es wurde das wohl interessanteste Thema behandelt – Gedichte aus dem Sturm und Drang. Außer dass ich nichts aus den Texten rauslesen kann, kam noch ein äußerst spannendes Thema hinzu – die griechische Mythologie, speziell mit Prometheus. In diesem Abschnitt fühlt ich mich als überzeugter Atheist in meiner Religionsfreiheit etwas eingeschränkt. Zudem war offensichtlich, dass zum Schluss sich sehr viele der aktiven Unterrichtsteilnahme entzogen.

Zu Hause der nächste Schock – beim OFM 2 wichtige Niederlagen eingefahren – das wird aber wohl niemanden interessieren …

Möge der morgige Tag besser verlaufen – aber nach dem zu urteilen, was ich so gehört habe: Es ging anderen ähnlich. Das ist vielleicht ein kleiner Trost.

der Rächer mit dem Becher

In was für eine Klasse bin ich eigentlich geraten?

Diese Frage stelle ich mich schon seid Jahren, aber hier beantworte ich sie mir mal.

Ich finde es echt interessant, woran man Spaß haben kann. Hier mal eine kleine Liste für unverständliche Späße, nur mal eine kurze Liste zu nennen:

  • andere schlagen, boxen, treten oder ähnliches (ich will keine Namen nennen, er sitzt nach Sitzplan eine Bank rechts vor mir)
  • andere mit Kreide abwerfen oder bemalen
  • Den Schwamm seiner Funktion missbrauchen (Für alle, die es noch nicht wissen: Der Schwamm ist zum Tafelabwischen da und nicht zum Beschädigen der Schulsachen von Mitschülern

Nun ja – was soll man dazu sagen – diese „menschenunwürdige Verhaltensweise“ habe ich nicht einmal im Kindergarten oder in der Grundschule aufgezeigt.

Der nächste Kritikpunkt wäre die ewige Diskussion zwischen Chemie, KLO, Red Bull und Schweinen. Da frage ich mich, was können die armen Schweine dafür.  Diese Rivaltiät kann man gerne im Stadion ausüben, (Aber ich bin der einzige, der jenes regelmäßig besucht) aber auf keinen Fall in der Schule oder auf der Straße.  Dies ist keines Falls förderlich für die Lernatmosphäre. Außerdem ist es einfach grob unsportlich, dieses Thema überall auszugraben und eine Art „Rassekrieg“ gegen Chemiker zu führen. Für alle, die es noch wissen: Die Fans aller 3 Lager besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft.

Nächster Kritikpunkt: „Prinz Bollo“ – Er ist der Meinung, dass Chemiker und somit auch ich „nichts in der Hose hätten“ – mit der Begründung, dass wir uns bei der Schägerei nach dem Stadtderby am 3. Spieltag in der NOFV-Oberliga Staffen Süd am 3. Spieltag vom Acker gemacht haben, nicht mit durch die Stadt gezogen sind und Mülltonnen angezündet haben. Diese Aussage ist biologisch schonmal generell verkehrt. Außerdem gehören Schlägereien nicht auf und auch nicht neben den Fußballplatz.
Wenn hier jemand „nicht in der Hose hat“, dann ist er es selbst – an Experimentieranordnung so lange spielen bis sie kaputt geht und sich dann der Verantwortung entziehen.

Dann haben wir noch 1D06 hex, der seine Bevorzugung bei manchen Lehrern hat und mit seinem Sturkopf überall durchkommt.

Als nächstes wären die Art „rassistischen“ Anfälle auf Franzosen und von Hitler als „minderwertige Rassen“ bezeichnete Personen. Deshalb werde ich an dieser Stelle nochmal Aufklärungsarbeit leisten und mitteilen, dass dies auch nur Menschen sind, genau wie du und ich.

Als letztes wollte ich noch mitteilen, dass wir (noch) in einem Staat mit uneingeschränkter Pressefreiheit sind – ich kann also schreiben, was ich will. Im Internet wird nunja langsam an der Einschränkung der Pressefreiheit gearbeitet.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass hier der verstärkende Effekt noch auftritt, dass je mehr Menschen auf einem Haufen sind, desto dümmer sind sie. Denn mit allen außer einem kann man es unter 4 Augen aushalten.

der Rächer mit dem Becher

P.S.: Ich habe niemanden mit bürgerlichen Namen genannt und mit mir soll bei demselben bitte auch keiner nennen.

Derbytime im Osten

Dieses Wochenende stehen gleich 4 große Derbys an:

  1. 2. Bundesliga: 1. FC Union Berlin – FC Hansa Rostock
    Ein spannendes Spiel, aktuelle Nr.1 und Nr.3 im Osten – Union ist überzeugend Tabellenzweiter und Hansa ist auch immerhin 10. Allerdings sollte der Aufsteiger, wenn die letzten Leistungen bestätigt werden können, auch nicht von Hansa gestoppt werden können.
  2. 3. Liga: FC Carl-Zeiss Jena – FC Rot-Weiss Erfurt
    Das Spiel um die Nr.1 in Thüringen – der Tabellentzweiter, der die Reserve des deutschen Rekordmeisters mit 6:0 deklassierte gegen den Vorletzten, der in Ingolstadt mit 5:0 unterging.
  3. 3. Liga: SG Dynamo Dresden – FC Erzgebirge Aue
    Es geht um die Nr.1 in Sachsen – der Tabellenzwölfte, der diese Saison nur einmal mit 1:0 beim Absteiger aus Wehen-Wiesbaden erfolgreich war und bei dem es nur zu einem 0:0 beim Tabellenletzten Bayern II reichte gegen den Tabellenzehnten, der diese Saison noch ungeschlagen ist, aber auch schon 3 Unentschieden auf seinem Konto hat.
  4. Oberliga: FC Sachsen Leipzig – 1. FC Lokomotive Leipzig
    Was soll man dazu sagen – das Derby aller Derbys in Ostdeutschland steigt (leider aus Sicherheitsgründen) im Zentralstadion. Für dieses Spiel wurde ein Trailer gedreht – das Video kann man hier ansehen.

Zum Schluss kann ich nur an alle Fans bei allen Spielen appellieren – seid friedlich und bestaunt ein spannendes Fußballspiel. Mit Gewaltaktionen o.Ä. schadet ihr nur eurem Verein, der dafür tief in die Tasche greifen müsste.

der Rächer mit dem Becher