Der Weltbahnhof Karl-Marx-Stadt

Auf unserem Weg nach Mittweida sind wir in Chemnitz umgestiegen. Dabei stellte sich nur die Frage, wo ich war? Es ließ sich erahnen, dass es sich um einen Bahnhof handeln soll, vielleicht hätte es auch eine ehemalige sowjetische Fliegerlagerhalle sein können. Der Bahnhof bestand aus den Gleisen 1, 2 und 13 bis 16. Die anderen Bahnsteige waren abgesperrt und waren auch unbeleuchtet. Vor der Bahnhofshalle sah es aus, als wäre gerade eine Bombe eingeschlagen. Es mag vielleicht sein, dass ich von Leipzig verwöhnt bin und Chemnitz nur die Hälfte der Einwohner hat, trotzdem war auf dem Bahnhof überhaupt nichts los. Es war ein Witz, was an Menschen dort rumirrte. Geschäfte waren auch Mangelware. Es gab einen Bäcker, eine Filliale der Sandwichkette U-Bahn und eine Filliale der „Ich liebe es“-Konkurenz. Sonst gab es da kaum weitere wirtschaftliche Einrichtungen. Als nächstes fiel auf, dass in der Bahnhofshalle trotz Dach teilweise Schnee lag, sodass man sich in Angesicht des antiken Daches Sicherheitsfragen stellen muss. Man muss dazu sagen, dass sich der Bahnhof im Umbau befindet, trotzdem sahen wir auf der Hin-und Rückfahrt insgesamt nur einen Bauarbeiter, der dort arbeitete.

der Rächer mit dem Becher

Tag 2: Eine durchgeknallte Psychologin mit zu viel Humor…..

Ja, da war es heute schon der 2. Tag von den 4, ich finde einer meiner sinnlosten, Tagen. Naja, vielleicht geschmackssache… Aber vom Niveau (schreibt man das so!?!?!) her haben wir fast den Keller vom Karstadt (meine Gruppe kennt den Hintergrund…) erreicht, schlimmer kann es eigentlich nicht werden. Unser Cauch, sorry Couch ist eine Psychologin, die 20 Jahre in der Anstalt war (als Ärztin, das sollte man hier noch hinzufügen, sonst hätte ich das Verhalten einer Psychologin das erste mal verstanden…), welche über jeden Misst lachen musste und irgendwelche Kinderspielchen mit uns veranstaltete. Bis 10 vor 12:30 Uhr, dachte ich mir, was soll jetzt noch kommen?? Ja, naklar! Ne Fragerunde, wie wir uns denn nun fühlen würden… HALLO!?!?!?!? Sind wir in der 1. Klasse am Eingewöhnungstag? Als ich auch das noch hinter mir hatte, konnten wir endlich gehen… Mal schaun, wie morgen der Tag wird… und vergesst ja die Schere nicht!! 😉 Das wars auch schon… ein Tag mit einer Psychologin, die 20 Jahre Anstalt hinter sich hat und dann noch meinte, dass sie normal sei und der Beruf auf den eigene Charakter nicht abfärben würde… jaklar, das beste Beispiel steht vor uns…

Pappnase

Erste Probleme mit dem Schnee

Was für eine schöner Schnee draußen und ich sitze am Geschichtsvortrag. 😥

Naja – vorhin habe ich ein interessante Beobachtung gemacht: Ein etwas größerer Transporter mit Hinterradantrieb eines Packetzustellers, welcher nach einem griechischen Gott benannt ist, hat sich bei uns vorm Haus mitten auf der Straße festgefahren. Es  war unschwer zu erkennen, dass der Fahrer keine Kerben in den Reifen geschnitzt hat und somit den Gott des Aquaplaning nicht milde gestimmt hat. Er hatte überhaupt kein Profil mehr auf den Reifen. Nun kam hinzu, dass er mittig stand und bei der engen Straße sowieso nur 2 Autos gerade so aneinander vorbeipassen. Die Straße war also dicht und es käme auch kein Auto aus der Siedlung mehr raus, all die weil  es sich hier um eine Beutelstraße handelt. Mein Vater kam mit Streusand zur Hilfe und der Transporter kam 2 Meter vorwärts, bevor sich der Transporter zur Seite bewegte. Allerdings parkte dort ein Auto. Es konnte gerade so der erste Unfall verhindert werden. Der Autobesitzer ließ sich relativ schnell auffinden und hat sein Auto ausgeparkt und der Transporter konnte weitere 3 Meter fahren, bis er im nächsten Beet vor einem Baum gerade so zum stehen kam. Nur hat man Decken aus dem Laderaum geholt und sie vor die Räder gelegt, um nun vorwärts zu kommen. Nach 2 Deckenlängen wäre fast das nächste parkende Auto in Mitleidenschaft gezogen wurden, aber auch hier parkten die Autobesitzer aus.  Bis dahin hatte man eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 m/h an den Tag gelegt. An der Stelle habe ich den Transporter nicht mehr vom Fenster aus verfolgen können, es befanden sich aber schon mindestens 10 Schaulustige auf der Straße.

Was lernen wir daraus? Man sollte halt doch abergläubisch sein und Kerben in den Reifen ritzen, um den Gott des Aquaplaning milde zu stimmen.

der Rächer mit dem Becher

Heut‘ ist ein guter Tag zum Sterben

Um JBO zu zitieren:

Heut‘ ist ein guter Tag zum Sterben,
so hat das Leben keinen Sinn,
bevor die Zähne ich mir ausbeiße,
beiß‘ ich lieber gleich ins Gras.

Was für ein bescheiden schöner Tag heute. Der Songtext trifft voll und ganz den heutigen Tag. Was heute schieflaufen konnte, lief schief. Heute war echt ein Tag, an dem es ein großer Fehler war, aufzustehen.

Im ersten Block hatten wir WOU, ich hatte Info. An sich freue ich mich immer auf diese Stunde, allerdings hat unser Lehrer meine Planung für das Info-Projekt abgelehnt – ein server-client-basiertes Skatspiel. Um aus den Anforderungen zu zitieren:

Das Thema des Projekts ist fachübergreifend zu wählen. Die Anwendung sollte in einem anderem Unterrichtsfach genutzt werden können.

Das Projekt habe ich fachgreifend gewählt, da Skat ein Denksport ist. Außerdem wird das Verb sollen verwendet. Dieses beinhaltet für mich weder den Sinn noch das die Obligatorität des Einsatzes. Nun kann ich also nur noch meinem Partner die Kündigung aussprechen.
In der nächsten Stunde hatten wir Französisch. Diese Stunde hatte wie immer einen sehr hohen pädagogischen Wert und war der einzige Zeitabschnitt, in dem heute nichts schief lief.
Im 3. Block hatten wir Chemie oder auch CHÄÄÄMIE, beide Schreibweise sind möglich. Zunächst wurde mir eine nichterbrachte Leistung unterstellt, nur weil der Lehrer unser Protokoll in die falsche Klasse mit eingeordnet hat. Dies zeigt, dass man gegen den Lehrer als Schüler wehrlos ist – der Lehrer kann vom Prinzip her alles mit Schülern machen. Dann wurde in der Stunde erneut ein Protokoll angefertigt, welches inhaltlich auch große Lücken aufwies. Mein Partner aus dem Experiment vor Weihnachten glänzte heute ebenfalls wieder mit Eifersuchtsausbrüchen, weil er meiner Intelligenz hoffnungslos unterlegen ist (dies ist allerdings nichts neues). Dazu kann ich nur meinen Lieblingskommentar ablassen: „Die kognitive Suboptimierung des kollegen Autors ist teilweise nicht zu übersehen.“
In der großen Pause dann die größte Katastrophe – ich habe gestern das Startgeld für den Kängruru-Wettbewerb bezahlt, das Bargeld zu Hause nicht wieder aufgefüllt und konnte mir deshalb heute keinen Döner mehr leisten. Deshalb musste ich die letzte Stunde auf Entzug durchhalten. In dieser besagten Stunde hatten wir Deutsch, welche mit einem guten Vortrag über den jungen Goethe eingeleitet wurde. Danach gingen wir im Stoff weiter – es wurde das wohl interessanteste Thema behandelt – Gedichte aus dem Sturm und Drang. Außer dass ich nichts aus den Texten rauslesen kann, kam noch ein äußerst spannendes Thema hinzu – die griechische Mythologie, speziell mit Prometheus. In diesem Abschnitt fühlt ich mich als überzeugter Atheist in meiner Religionsfreiheit etwas eingeschränkt. Zudem war offensichtlich, dass zum Schluss sich sehr viele der aktiven Unterrichtsteilnahme entzogen.

Zu Hause der nächste Schock – beim OFM 2 wichtige Niederlagen eingefahren – das wird aber wohl niemanden interessieren …

Möge der morgige Tag besser verlaufen – aber nach dem zu urteilen, was ich so gehört habe: Es ging anderen ähnlich. Das ist vielleicht ein kleiner Trost.

der Rächer mit dem Becher