Wahre Experten und imaginäre Verbindungen, …

… das gibt es nur bei der Deutschen Bahn:

Aber erstmal ganz von vorne: Während sich alle aus meiner Klasse einen schönen Tag auf der Buchmesse gemacht haben, war ich mit zwei anderen unterwegs zum Mannschaftswettbewerb Mathematik in Cottbus. Das spannenste an diesem Ausflug war die Hinfahrt: Der Zug sollte 08:52 am Leipziger Hauptbahnhof abfahren, der Anschluss 09:03 ab Leipzig-Messe und 10:56 in Cottbus Hbf ankommen. Soweit der Plan …

Es kam aber alles ganz anders. Herr Wolf stellt in Leipzig fest, dass der Cottbusser Zug mit Schienenersatzverkehr bis Leipzig-Thekla ausgeschildert war. Daraufhin ging er zum Service Point und fragt nach, weil dies mit seiner Route in Widerspruch stand. Dort meinte ein Mitarbeiter der Bahn, dass seine geplante Route schon stimmt. Wir steigen in einen Zug und fahren bis zum Bahnhof Messe. Auf dem dortigen Fahrplanaushang stand aber kein Zug nach Cottbus. Allerdings standen dort erneut Bahnmitarbeiterinnen und an diese wendeten wir uns. Mit ihr im Gespräch waren bereits 2 Polinnen, die gerade feststellten mussten, dass ihre Verbindung nicht mehr erreichbar ist. Die Bahnnmitarbeiter hatten ein Handy und wollten für Herrn Wolf eine Verbindung mit der Servicehotline erstellen – wenn sie nur das Handy bedienen könnten … Nachdem Herr Wolf die Verbindung aushalf, wurde ihm eine Verbindung über Dessau und Wittenberg nach Falkenberg vorgeschlagen, damit wir dort in den nächsten Zug aus Leipzig, der 2 Stunden später losfuhr, umsteigen können. Diesen Zug nahmen wir auch und brauchten für nicht einmal 80 km Luftlinie 2 Stunden. Dieser hatte nur 4 Minuten Verspätung – bei bereits 2 Stunden nehmen wir die doch gerne mit. Immerhin haben wir im Zug den Dönermann aus Schönefeld getroffen. In Falkenberg angekommen warteten wir auf den Zug aus Leipzig-Thekla, welcher bei der Ankunft nur schwache 8 Minuten Verspätung hatte. Nachdem im Zug eine Durchsage kam, dass der Zug „wegen eines Personenunfalls“ ab Finsterwalde mit Schienenersatzverkehr verkehrt. Fahrgäste, die nach Cottbus wollten, sollten in einen eine Regionalbahn nach Cottbus umsteigen, welcher eine Stunde länger braucht. So wurde es vom Schaffner empfohlen, der meinte, dass es nahezu unmöglich sei, zum Freitagnachmittag einen Schienenersatzverkehr aufzutreiben. Somit stiegen wir sofort wieder aus und nahmen einen Zug, der in jedem noch so kleinem Dorf gefühlte fünfmal hielt. Dieser Zug kam zu meiner Überraschung pünktlich in Cottbus an, womit die Uhr auf 13:58 stand. 10:56 Uhr wollten wir eigentlich ankommen, 12:30 die Einweisung stattfinden, 13 Uhr Mittagessen von der selben Firma wie unser Schulessen geben und 14 Uhr sollte die Klausur losgehen. Zum Glück wurden wir von einem Cottbusser Lehrer vom Bahnhof abgeholt. Nachdem wir auch noch was zu Essen aufgetischt bekamen (der Hunger treibre es rein), begannen wir mit einer halben Stunde Verspätung unsere Klausur.
Am ersten Tag gab es 3 Aufgaben, die wir unter uns verteilen mussten und dann jeweils individuell lösen sollten. Ich kam bei meiner Aufgabe darauf, dass die Schwester -4,3 Mio. Jahre jünger ist als ihr 50jähriger Bruder. Ich glaube, dass mein Ergebnis falsch ist, bin mir dabei aber nicht sicher.
Am Freitag war am fand in Cottbus die Zweitligapartie zwischen Energie Cottbus und St. Pauli statt. Zu meiner Überraschung war dort 4 Stunden vor Anpfiff schon ein größeres Polizeiaufgebot als zum Leipziger Stadtderby zwischen Chemie und KLO.
Danach gingen wir ins Internat der Schule, wo wir auch übernachteten. In meinem Zimmer wohnte ein Typ (also ein Er), der offensichtlich Damensocken sammelte.
Am Samstag gab es nichts, was ich für erwähnenswert halte.

Was lernen wir daraus?
1. Wenn man weiß, wo die Raucherecke ist, dann ist man für den Job des Service Point Mitarbeiters überqualifiziert.
2. Nach Cottbus ist man mit dem Fahrrad schneller als mit dem Zug.
3. Wenn man sich auf einen Bahnmitarbeiter verlässt, dann ist man verlassen.

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